Willkommen!

Das Biberacher Friedensbündnis ist ein Zusammenschluss aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchengemeinden, Vereinen und Einzelpersonen im Kreis Biberach.
Wir verstehen uns als Teil der Friedensbewegung, die sich für eine friedliche und gerechte Welt engagiert.
Unsere Arbeitsgrundlage ist unser Statut und unsere gemeinsame Überzeugung, dass wir gemeinsam etwas bewegen können.
Wir freuen uns über Menschen und organisierte Gruppen, die sich uns anschließen und uns unterstützen.
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Vorstellung des neuen Friedensgutachtens

Einladung zur öffentlichen Veranstaltung:

Ukraine-Krieg, andere Krisen und Chancen für Frieden
Was sagt das neue
Friedensgutachten?
Ludger Semmelmann und Dr. Alfons Siegel geben Einblicke

Mittwoch, 12. Juli 2023, 19.30 Uhr
Gemeindehaus St. Martin, Biberach,
Kirchplatz 3-4

Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) & Friedensbündnis Biberach laden ein
Eintritt frei
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Nuclearban Tour am 23.06.2023 in Biberach

Rennradeln für ein Atomwaffenverbot
mit Zwischenstopp am 23. Juni auf dem Marktplatz in Biberach

Biberach als Zwischenhalt der zweiten Nuclearban-Tour‑Fahrraddemonstration mit Start- und Zielpunkt in Vaihingen vom 22. bis 24. Juni. Insgesamt 50 Rennradfahrende machen sich auf der fast 600 Kilometer langen Rundfahrt für Frieden und Abrüstung stark. 

Biberach. Am Freitag, 23. Juni gegen 15 Uhr, machen die 50 Radelnden der Nuclearban-Tour einen Zwischenstopp in Biberach. In die Stadt auf den Marktplatz werden sie von RadlerInnen aus Biberach und der Umgebung begleitet. Der Zwischenstopp in Biberach wird vor Ort von der Stadtverwaltung und dem Friedensbündnis Biberach unterstützt.

Erste Nuclearban-Tour Karlsruhe 2019

 Das Friedensbündnis, das in den 1970-er Jahren, damals als AK Frieden, entstand, freut sich besonders auf diese Begegnung. In der Zeit des Kalten Krieges mit seiner erschreckend atomaren Hochrüstung der Supermächte wollte der AK Frieden 1983 Biberach zur atomwaffenfreien Zone erklären: Der Gemeinderat solle beschließen, von sich aus keine Maßnahmen zu unterstützen, die der Stationierung, Lagerung und dem Transport von Atomwaffen im Bereich der Stadt Biberach dienen würden. Dafür wurden auf 138 Namenslisten 3042 Unterschriften gesammelt und dem damaligen OB Claus-Wilhelm Hoffmann übergeben. Der Antrag wurde von der damaligen Mehrheitsfraktion mangels Behandlungskompetenz als unzulässig befunden und deshalb zur Abstimmung abgelehnt.

Aus den damaligen sogenannten „Ostblockstaaten“ Georgien und Polen entstanden dafür Städtepartnerschaften mit Telawi und Schweidnitz, die bis heute bestehen.

Der AKF und viele der besorgten BürgerInnen aus Biberach demonstrierten vor 40 Jahren am 22. Oktober 1983 als Teil der Menschenkette gegen die Stationierung der Pershing-II-Raketen auf der Mutlanger Heide. Die Raketen wurden erst 1991 von dort abgezogen. Heute kommt Mutlangen zu uns nach Biberach. Die atomare Bedrohung betrifft uns immer noch. Sie wurde mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in vielen Köpfen wieder sehr präsent. Deutschland selbst hat keine Atomwaffen – aber mit den in Büchel lagernden amerikanischen Nuklearwaffen ist es Teil der Nuklearstrategie der USA. Die atomare Teilhabe Deutschlands vermittelt zwar eine vermeintliche Sicherheit des US-amerikanischen atomaren Schirms, bringt aber auch der Gefahr einer unmittelbaren nuklearen Eskalation mit sich.

Vom 22.-24. Juni sind über 50 Rennradfahrende mit Begleittross mit einer ganz besonderen Friedensdemo unterwegs bei der zweiten Nuclearban Tour. Die Strecke führt am 22. Juni von Vaihingen/Enz über Oberndorf nach Überlingen an den Bodensee. Am 23. Juni geht es am Nordufer des Bodensees bis Lindau und von dort in Oberschwaben über Ravensburg und Biberach nach Ulm. Am letzten Tag fährt das Peloton auf einer Teilstrecke der Menschenkette gegen atomare Nachrüstung (22.10.1983), gelangt zum Symbolort für erfolgreichen Widerstand gegen Atomwaffen nach Mutlangen. Von dort geht es weiter das Remstal entlang bis nach Stuttgart und die am Stadtrand befindliche US-Kommandozentrale EUCOM. Schließlich führt das Ende der Tour nach Vaihingen/Enz zurück: Insgesamt 590 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von28 km/h.

Neben der Fahrt durch die oft idyllische Landschaft stehen in den Pausen Kundgebungen und Begegnungen an Orten an, die eine besondere Aussagekraft zum Thema haben. Entweder weil sie ein Teil der Geschichte des Atomzeitalters oder aktuell in Planungen zur atomaren Abschreckung eingebunden sind, den Frieden einerseits gefährden oder andererseits eine Strahlkraft haben, sich mehr für ein friedliches Zusammenleben zu engagieren. Dafür gibt es in zahlreichen Städten Kundgebungen und Empfänge, organisiert von Stadtverwaltungen und/oder Engagierten der lokalen Zivilgesellschaft.

Im Fokus steht die Stärkung des Atomwaffenverbotsvertrages, den bisher 68 Staaten ratifiziert haben. Ende 2023 treffen sich die Vertragsstaaten in New York – zum Austausch und für weitere Schritte. Seit Januar 2021 sind Atomwaffen verboten. Ausschlaggebend dafür waren 122 Staaten, die im Juli 2017 den Vertrag an der UNO beschlossen hatten. Und das große Engagement der Zivilgesellschaft, koordiniert von der internationalen Kampagne für die Abschaffung aller Atomwaffen (ICAN), die dafür im Dezember 2017 mit dem Friedensnobelpreis in Oslo ausgezeichnet wurden. Für den bahnbrechenden Einsatz, über die humanitären Konsequenzen eines Einsatzes von Atomwaffen und deren Folgen für Mensch und Umwelt aufzuklären.

Die Friedenswerkstatt Mutlangen als Ausrichter der Tour und die unterstützenden Organisationen IPPNW Deutschland, ICAN Deutschland und Ohne Rüstung Leben sind als Teil der über 600 Partnerorganisationen von ICAN in über 100 Ländern auch Friedensnobelpreisträger, zusammen u.a. mit den über 8.000 Mayors for Peace weltweit. Der RSC Bretten ist Kooperationspartner der einzigartigen Raddemonstration. Schirmfrau: Stefanie Eßwein, Bürgermeisterin Mutlangen. Schirmherr: Uwe Skrzypek, Oberbürgermeister Vaihingen/Enz

Veranstalter Friedenswerkstatt Mutlangen und RSC Bretten, Ansprechpartner Roland Blach, https://nuclearban-tour.de/  roland.blach@pressehuette.de  .

Die RadlerInnen werden von der Stadt Biberach durch Mayor for Peace OB Zeidler und dem Friedensbündnis Biberach auf dem Marktplatz empfangen.

Alle BürgerInnen sind dazu herzlich eingeladen.

Die Radelnden freuen sich auf diese Begegnung und auch auf einen regen Austausch mit allen Interessierten.

Freitag, 23.06.23, Biberacher Marktplatz, geplanter Zwischenstopp der RennradlerInnen zwischen 15:10 und 15:40 Uhr.

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Karfreitagsmahnwache 2023

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Herbstveranstaltung 2022

 

Gibt es in der aktuellen Situation Alternativen zur Aufrüstung? Oder war „Frieden schaffen ohne Waffen“ eine Schnapsidee? Richard Bösch geht in seinem Vortrag der Frage nach, ob in der Spannung von friedensethischen Überzeugungen und dem konkreten Engagement für einen gerechten Frieden in der gegenwärtigen Situation, aber auch in der Kirche, in der Gesellschaft und der Welt insgesamt, ein konstruktiver, verantwortbarer Weg gefunden werden kann. Die internationale katholische Friedensbewegung pax christi ist für einen solchen Weg immer wieder eingetreten.

 

 

Dr. Richard Bösch, M.A. ist seit 2016 Referent für Friedensbildung und Geschäftsführer des pax christi Diözesanverbands Rottenburg-Stuttgart.

Als Politikwissenschaftler mit Schwerpunkten im Bereich Internationale Beziehungen lehrte und forschte er am Lehrstuhl für Friedens- und Konfliktforschung der Universität Augsburg. Er hat Politikwissenschaft und Geographie in Tübingen und Paris studiert.

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Pressemitteilung: Biberacher Friedensbündnis zum Krieg in der Ukraine

Am 10. November kamen Mitglieder des Friedensbündnisses zusammen, um sich über den derzeitigen Krieg in der Ukraine auszutauschen. Denkanstoß war ein Vortrag von Frau Professor Gabriele Krone-Schmalz, langjährige ARD- Korrespondentin in Moskau und Verfasserin mehrerer Bücher über die Politik Russlands.  Gründlich und solide mit Fakten untermauert, vertrat sie die Ansicht, dass es notwendig sei, den Werdegang eines Konfliktes zu analysieren, um eine tragfähige Strategie für eine Lösung zu finden. Aufgrund dieser Analyse plädierte die Referentin für eine Sicherheitsarchitektur, die die Interessen aller Teilnehmer berücksichtigt. Um den Krieg schnellstmöglich zu beenden und weiteres Leid und Zerstörung zu stoppen, kann es nur eine Verhandlungslösung geben.

Die anwesenden Mitglieder tauschten ernsthaft und leidenschaftlich ihre Ansichten und Empfindungen aus, auch über das Thema Schuld und die Verfolgung von Kriegsverbrechen wurde gesprochen. Ein Teilnehmer stellte die Frage: „Was können wir tun? Debattieren ist gut, aber das reicht nicht.“ Ausgehend vom ureigensten Anliegen, Kriege zu verhindern oder zu beenden, bestand Konsens darin, dass es notwendig sei,  mögliche Lösungswege aufzuzeigen,  auszusprechen und zu bewerten. Man war sich einig, dass ein baldiger Friede durch Verhandlungen anzustreben sei. Klar herausgestellt wurde, dass Verhandlungen allerdings stets ein „Deal“ sein werden,  dass also beide Seiten sich werden bewegen müssen und dass der Vorteil des Frieden bzw. eines Waffenstillstands auch die Aufgabe eigener Positionen und schwerwiegende Kompromisse bedingen kann. Damit schlossen sich die Teilnehmer des Treffens dem Resultat einer Umfrage (ARD-Morgenmagazin) vom Oktober an, der zufolge  60 % der deutschen Bevölkerung ein Ende des Krieges in der Ukraine möchte, und zwar durch Verhandlungen, „auch wenn das bedeuten könnte, dass die Ukraine Kompromisse mit Russland eingehen muss“.

Alle Teilnehmenden erachten es als wichtig, den weiteren Austausch innerhalb des Friedensbündnisses und in Biberach zu fördern.

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Ausstellung zum Werk von Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Senghaas

Zusätzliche Führungen
am Samstag, 03.09.2022 um 11 Uhr und
am Dienstag, 20.09.2022 um 17 Uhr

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Vorstellung des neuen Friedensgutachtens

Gibt es Wege aus dem Krieg?
Das neue Friedensgutachten 

In einer öffentlichen Veranstaltung stellen Mitarbeiter des Arbeitskreises Entwicklungspolitik (AKE) und des Friedensbündnisses am Dienstag, 12. Juli ab 19.30 Uhr im Hans-Liebherr-Saal der Stadthalle Biberach das neue Friedensgutachten vor. 

Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine dürfte es besonders interessant sein, was die Wissenschaftler der führenden deutschen Friedensforschungsinstitute aktuell dazu sagen, welche Auswirkungen sie für die übrige Welt, z. B. auch in Entwicklungsländern, sehen und wie sie sich eine mögliche Befriedung vorstellen.
Indem solche und ähnliche Fragen zur Sprache kommen, bietet das Friedensgutachten und die Diskussion dazu für die interessierte Öffentlichkeit hilfreiches Orientierungswissen, mit dem auch Impulse an die Politik gegeben werden können.
Alle Interessierten sind eingeladen. Der Eintritt ist frei.

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Der aktuelle Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und die damit verbundenen völkerrechtlich untragbaren Morde an der Zivilbevölkerung, Zerstörung von Krankenhäusern, Wohnhäusern und die Angriffe auf Flüchtende mit ihren Kindern lässt das Friedensbündnis in Sprach- und Ratlosigkeit zurück.

Wir sind uns einig, dass der Krieg in der Ukraine und das daraus resultierende Töten von Menschen auf beiden Seiten, die Zerstörung der Infrastruktur sowie der Umwelt so schnell wie möglich beendet werden muss: Der Weg in den Frieden scheint schwierig, da keine der bisherigen Verhandlungen zu einem befriedigenden Ergebnis geführt hat.

Das Friedensbündnis möchte auch an alle anderen gerade weltweit laufenden Kriege wie z. B. in Afghanistan, Syrien und Jemen erinnern und hat deshalb beschlossen,
am 15.04.2022 auf dem Biberacher Marktplatz um 17 Uhr eine Karfreitagsmahnwache zu organisieren, um mit Worten und Musik allen Interessierten Raum für Gedanken an einen gerechten Frieden zu geben.

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Solidaritätskundgebung am Sonntag, 13.03. um 12 Uhr am Oberen Schlossgarten in Stuttgart

Das Biberacher Friedensbündnis macht sich auf den Weg nach Stuttgart:

#Anreise mit der Bahn: Abfahrt um 09:20 Uhr Bahnhof Biberach auf Gleis 2,
Ankunft in Stuttgart Hbf. um 10:59 Gleis 14.
Treffpunkt ca. eine halbe Stunde vor Abfahrt, um 5er Gruppen für Spartickets zu bilden.
Wer nicht mit der Bahn anreist, kann sich uns um ca. 10:45 Uhr
am Gleis 14 im Stuttgarter Hauptbahnhof   anschließen
oder sich mit uns per E-Mail über info@friedensbuendnis-bc.de verabreden.
In Solidarität miteinander halten die Demonstrierenden die Corona-Hygieneregeln ein und nehmen geimpft, getestet und mit Maske an der Kundgebung teil.

Fünf riesige Demos gegen den Krieg starten kommenden Sonntag in Großstädten im ganzen Land: Berlin, Frankfurt, Stuttgart, Leipzig und Hamburg. Wir hoffen sehr, dass viele in Stuttgart dabei sein können.

Unsere Solidarität gilt auch den Menschen, die in Moskau, Sankt Petersburg und so vielen anderen Städten Russlands ihre Stimme gegen den Krieg erheben. Wir sind tief beeindruckt von ihrer Kraft und ihrem Mut. Gemeinsam mit ihnen streiten wir dafür, dass Putin sofort alle Angriffe einstellt, sich aus der Ukraine zurückzieht und deren territoriale Integrität wieder herstellt. Unser Ziel sind Friedensverhandlungen, die in einem atomwaffenfreien Europa gemeinsamer Sicherheit, des Friedens und der Abrüstung unter Einschluss der Ukraine und Russlands münden.

Nicht der Breite der russischen Bevölkerung, sondern der politischen und wirtschaftlichen Führungsriege gilt die Forderung, dem Krieg den Geldhahn zuzudrehen. Das Friedensbündnis  befürwortet scharfe wirtschaftliche Sanktionen, die gezielt darauf ausgerichtet sind, die Kanäle zur Finanzierung des Krieges zu kappen.

Es tritt ein für ein Europa des Friedens, der Solidarität und der Abrüstung. Dafür ruft es auf, am Sonntag mit Hunderttausenden auf die Straßen zu gehen

„Wir bekennen uns zum Ziel gemeinsamer Sicherheit und fordern eine aktive Friedenspolitik.

Wir benötigen mehr Geld für eine sozial-ökologische Transformation und einen leistungsfähigen Sozialstaat. Zudem müssen weit mehr Mittel als bisher für Krisenprävention, zivile Konfliktbearbeitung und den Ausbau der Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stehen. Eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben Deutschlands um 100 Milliarden Euro sehen wir sehr kritisch. Dem Kauf neuer Flugzeuge zum Einsatz von Atombomben stellen wir uns entgegen. Die Erhöhung der Rüstungsausgaben auf 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes lehnen wir ab.“

Gewerkschaften, Umweltverbände, Kirchen, Friedens- und Menschenrechtsorganisationen – ein so breites Bündnis gab es seit Jahrzehnten nicht mehr. Mit bunten Friedensemblemen und selbstgestalteten Plakaten werden Zeichen gegen die Gewalt gesetzt.

Abfahrt in Aulendorf:

… und abends noch eine Mahnwache in Aulendorf:

 

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Offener Brief von Wissenschaftlern und Wissenschaftsjournalisten aus Russland gegen den Angriff auf die Ukraine

Quelle: https://trv-science.ru/2022/02/we-are-against-war/
Wir, russische Wissenschaftler und Wissenschaftsjournalisten, protestieren entschlossen gegen die von den Streitkräften unseres Landes auf dem Territorium der Ukraine begonnene Militäroperation. Dieser fatale Schritt wird unendlich viele Menschen das Leben kosten und er untergräbt die Grundlagen der internationalen Sicherheitsordnung. Die Verantwortung für die Entfesselung dieses Krieges in Europa liegt allein bei Russland.
Es gibt keinerlei rationale Rechtfertigung für diesen Krieg. Der Versuch, die Situation im Donbass als Vorwand für eine Militäroperation zu nutzen, ist vollkommen unglaubwürdig. Es ist absolut offensichtlich, dass die Ukraine keine Bedrohung für die Sicherheit unseres Landes darstellt. Dies ist kein gerechter Krieg, er ist eindeutig ungerechtfertigt.
Die Ukraine war und ist ein Land, das uns nahesteht. Viele von uns haben Verwandte, Freunde und wissenschaftliche Kollegen, die in der Ukraine leben. Unsere Väter, Großväter und Urgroßväter haben gemeinsam gegen den Nationalsozialismus gekämpft. Die von geopolitischen Ambitionen und zusammenphantasierten historischen Weltbildern angetriebene Führung der Russländischen Föderation verrät mit diesem Krieg in zynischer Weise deren Andenken.
Wir respektieren die ukrainische Staatlichkeit, die auf demokratischen Institutionen beruht. Wir haben Verständnis für die Entscheidung unserer Nachbarn, sich nach Europa zu orientieren. Wir sind überzeugt, dass alle Probleme in den Beziehungen zwischen unseren Ländern friedlich gelöst werden können.
Indem Russland diesen Krieg begonnen hat, hat es sich international isoliert, Russland ist seit heute ein Paria-Staat. Das bedeutet, dass wir Wissenschaftler unsere Arbeit nicht mehr wie gewohnt fortführen können, denn wissenschaftliche Forschung ist ohne die umfassende Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Ländern undenkbar. Die Abschottung Russlands von der Welt führt dazu, dass unser Land einen weiteren kulturellen und technologischen Niedergang erleben wird, ohne Aussicht auf einen Ausweg. Der Krieg gegen die Ukraine ist ein Schritt in den Abgrund.
Es ist sehr bitter, dass wir erkennen müssen, dass unser Land, das entscheidend zum Sieg über den Nationalsozialismus beigetragen hat, heute einen neuen Krieg auf dem europäischen Kontinent provoziert. Wir fordern ein sofortiges Ende aller gegen die Ukraine gerichteten Militäroperationen. Wir fordern die Achtung der Souveränität und territorialen Integrität des ukrainischen Staates. Wir fordern Frieden für unsere Länder. Lasst uns Wissenschaft betreiben, nicht Krieg.
642 Unterschriften, Stand: 25.02.2022, 16:05 (MEZ)

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