Karfreitag – Gebot zur Gewaltfreiheit
Mahnwache für den Frieden am Karfreitag, 10. April 2020, 17 Uhr, Marktplatz Biberach
Die Mahnwache für den Frieden, zu dem das Biberacher Friedensbündnis auch in diesem Jahr einlädt, steht unter dem Thema „Karfreitag-Gebot zur Gewaltfreiheit“, ergänzt durch den Untertitel „Ermutigungen aus Religionen zur Kritik nuklearer Abschreckung“.
Der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit gehört zum Selbstverständnis christlichen Handelns. Was hat das mit dem Geschehen an Karfreitag zu tun? Darauf werden die Redner, Berthold Seeger von der Biberacher Gruppe pax christi und Roland Groner vom Friedensbündnis in ihren Ansprachen eingehen.
Aus Sicht der katholischen Friedensbewegung pax christi braucht es ein klares Bekenntnis zu aktiver Gewaltfreiheit. pax christi bezieht sich hier auf das Engagement von Papst Franziskus. Er greift immer wieder ausdrücklich die Gewaltfreiheit des Evangeliums auf und stellt einer vermeintlichen Passivität Vorbilder und Erfolge von praktizierter Gewaltfreiheit entgegen. 2017 veröffentlichte er eine Botschaft mit dem Titel „Gewaltfreiheit-ein Stil der Politik für den Frieden“. 2019 sprach er in Hiroshima konkret davon, dass die Abschaffung aller Atomwaffen geboten sei.
Die Wurzel der ökumenischen Debatte auch zu den Atomwaffen ist der Satz der Gründungsversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen von 1948: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“. In den westdeutschen evangelischen Kirchen wurden in der Folge die „Heidelberger Thesen“ von Carl Friedrich von Weizsäcker heftig diskutiert mit der Forderung, „die Zeit der Abschreckung zu nutzen, um die Logik und den Geist der Kriegsführung zu überwinden“. Ist aber Abschreckung eine heute noch mögliche ethische Option?
Musikalisch umrahmt wird die Mahnwache durch die Sängerinnen Ana Bienek und Nathalie Gottstein, mit Friedensliedern zum Zuhören und zum Mitsingen.