Pressemitteilung: Biberacher Friedensbündnis zum Krieg in der Ukraine

Am 10. November kamen Mitglieder des Friedensbündnisses zusammen, um sich über den derzeitigen Krieg in der Ukraine auszutauschen. Denkanstoß war ein Vortrag von Frau Professor Gabriele Krone-Schmalz, langjährige ARD- Korrespondentin in Moskau und Verfasserin mehrerer Bücher über die Politik Russlands.  Gründlich und solide mit Fakten untermauert, vertrat sie die Ansicht, dass es notwendig sei, den Werdegang eines Konfliktes zu analysieren, um eine tragfähige Strategie für eine Lösung zu finden. Aufgrund dieser Analyse plädierte die Referentin für eine Sicherheitsarchitektur, die die Interessen aller Teilnehmer berücksichtigt. Um den Krieg schnellstmöglich zu beenden und weiteres Leid und Zerstörung zu stoppen, kann es nur eine Verhandlungslösung geben.

Die anwesenden Mitglieder tauschten ernsthaft und leidenschaftlich ihre Ansichten und Empfindungen aus, auch über das Thema Schuld und die Verfolgung von Kriegsverbrechen wurde gesprochen. Ein Teilnehmer stellte die Frage: „Was können wir tun? Debattieren ist gut, aber das reicht nicht.“ Ausgehend vom ureigensten Anliegen, Kriege zu verhindern oder zu beenden, bestand Konsens darin, dass es notwendig sei,  mögliche Lösungswege aufzuzeigen,  auszusprechen und zu bewerten. Man war sich einig, dass ein baldiger Friede durch Verhandlungen anzustreben sei. Klar herausgestellt wurde, dass Verhandlungen allerdings stets ein „Deal“ sein werden,  dass also beide Seiten sich werden bewegen müssen und dass der Vorteil des Frieden bzw. eines Waffenstillstands auch die Aufgabe eigener Positionen und schwerwiegende Kompromisse bedingen kann. Damit schlossen sich die Teilnehmer des Treffens dem Resultat einer Umfrage (ARD-Morgenmagazin) vom Oktober an, der zufolge  60 % der deutschen Bevölkerung ein Ende des Krieges in der Ukraine möchte, und zwar durch Verhandlungen, „auch wenn das bedeuten könnte, dass die Ukraine Kompromisse mit Russland eingehen muss“.

Alle Teilnehmenden erachten es als wichtig, den weiteren Austausch innerhalb des Friedensbündnisses und in Biberach zu fördern.

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